Definition

Als Lock-Picking oder Picking (auf Deutsch auch Nachschließen genannt) wird das Aufsperren eines Schließzylinders mit Hilfe von Werkzeugen bezeichnet. Diese Werkzeuge (z.B. ein Dietrich) werden in den Schlüsselkanal des Schlosses geschoben und drücken die einzelnen Stifte herunter oder beiseite, sodass das Schloss beim Aufbrechen nicht beschädigt wird.
Ein Schloss mit Pickingschutz besitzt eine entsprechende Schutzvorrichtung, die dieses Positionieren der Stifte verhindert und somit erhöhte Sicherheit bietet.
Die verschiedenen Pickingschutz-Vorrichtungen
- Schließzylinder bieten bereits einen erhöhten Sicherheitsschutz. In einem Schließzylinder mit Pickingschutz sind Gehäusestifte verschiedenster Formen eingebaut, die Pickingversuche erschweren oder unmöglich machen sollen.
- Ein guter Pickingschutz ist jedoch nicht nur auf Gehäusestifte reduziert. Der Profilzylinder mit Pickingschutz blockiert und verhindert Lock-Picking mit einer speziellen Form, sodass Picking-Instrumente sich nicht ausreichend hin und her bewegen können, um das Schloss zu öffnen.
- Profilzylinder sind die gebräuchlichste Form für Tür- und Vorhängeschlösser. Andere Sicherheitsvorkehrungen sind Kalotten, seitlich angeordnete Stifte oder Schienen im Zylinderkern.
Die Pickingschutz-Sicherheitsstufen
Schließzylinder werden je nach Ausstattung, Material und Bauart in verschiedene Sicherheitsstufen eingeteilt.
Die Sicherheitsstufen werden je nach Sicherheitsmaß nummeriert, wobei Stufe 1 die niedrigste Sicherheitsstufe ist. Je höher die Nummer, desto höher ist der Picking- und Einbruchschutz.
Sicherheitsstufe 1 beginnt mit mindestens 5 bis 6 senkrecht angeordneten Stiften im Inneren des Schlosses. Diese Sicherheitsstufe kommt jedoch ohne zusätzliche Ausstattungen gegen mechanisches Aufbrechen aus. Schlösser mit Sicherheitsstufe 1 kommen z.B. beim Schutz von Lagerräumen zum Einsatz.
Die letzte Stufe wird „VdS“ (kurz für „Vertrauen durch Sicherheit“) genannt und bietet den höchsten Picking- und Einbruchschutz. Mit VdS ausgezeichnete Schlösser werden in einem speziellen Prüfverfahren auf bestimmte Gewalteinwirkungen (z.B. Lock-Picking, aber auch Aufbohren und Ziehen) geprüft. In diesem Prüfverfahren wird das Schloss auf verschiedene Werkzeuge geprüft, die ein Einbrecher beim Lock-Picking nutzen könnte. Nur wenn es einer Vielzahl von Einbruchsmethoden standhält, wird es mit dem VdS-Siegel ausgezeichnet.