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Ratgeber: Schutzkleidung im Beruf


Warum ist Schutzkleidung im Beruf so wichtig?

Bei schützender Arbeitskleidung handelt es sich um Kleidung, die vor Hitze, Kälte, Bakterien, Viren, Chemikalien, herabstürzenden Dingen, Stößen, Schnitten oder anderem schützt. Jeder Beruf birgt Gefahren und Risiken, deshalb sollte der Arbeitsplatz sicher sein. Für diese Sicherheit hat der Arbeitgeber zu sorgen. Darüber hinaus ist dies im Gesetz durch die Fürsorgepflicht verankert. Aus diesen Gründen überprüft man in regelmäßigen Abständen, ob nicht nur alle Betriebsmittel sicher sind, sondern auch die passende, vorgesehene Schutzkleidung in ausreichender Zahl für die Mitarbeiter zur Verfügung steht. Diese sollte man natürlich auch tragen, um ausreichend geschützt zu sein. Je nach Branche und Gefahrenbereich sieht die schützende Berufsbekleidung komplett anders aus, denn das Gefährdungspotential ist in jeder Branche und in jedem Arbeitsbereich unterschiedlich. Gefahren und Risiken werden im 21. Jahrhundert leider sehr oft unterschätzt. Deshalb ist es wichtig, Berufsanfängern klar zu machen, dass die Reue im Unfall- oder Todesfall zu spät kommt.

Der Unterschied zwischen Arbeits-, Warn- und Schutzkleidung

  • Arbeitskleidung dient vor allem der Unterscheidung der verschiedenen Branchen bzw. Dienstgrade. Darüber hinaus ist diese oft robuster als normale Alltagskleidung.
  • Der Zwecke einer schützenden Berufsbekleidung dagegen liegt im Schutz der Unversehrtheit des Mitarbeiters.
  • Die „warnende Arbeitskleidung“ wiederum dient ebenfalls zum Schutz sowohl des Trägers als auch anderer Personen. Dazu gehören zum Beispiel gelbe Jacken der Autobahnpolizei, um besser im Nebel gesehen zu werden. Diese sind jedoch auch als „Pannenwesten“ zur Sichtbarkeit für die Autofahrer im Falle einer Panne bekannt. Der Technische Dienst auf dem Rollfeld am Flughafen trägt auch gelbe warnende Arbeitskleidung, damit er besser zu sehen ist. Orange Warnschutzkleidung wird meist ebenfalls vom Technischen Dienst und von der Müllabfuhr getragen. Auch diese dient der guten Sichtbarkeit, denn somit schützen sich die Mitarbeiter selbst und andere.

6 Bereiche der Berufswelt, die besonderer schützender Arbeitskleidung bedürfen

Je nachdem, ob es sich um ein hohes oder niedriges Gefährdungspotential handelt, sieht die Schutzkleidung in jedem Beruf anders aus, kostet mehr oder weniger und dient zum Teil nur als reine Arbeitskleidung. Nachfolgend werden sechs wichtige Bereiche erläutert, die sowohl die Berufswelt als auch den Privatbereich betreffen. 

  • Im Betrieb

    In den Werkstätten muss die Schutzkleidung, die im jeweiligen Beruf vorgeschrieben ist, getragen werden.

    Dazu zählen

    • Atemschutzmasken
    • spezielle Brillen
    • Gehörschutz
    • Schutzhelm
    • Stahlkappenschuhe/Arbeitsschuhe
    • Sicherheitshandschuhe
    • schützende Arbeitskleidung

    Der Unterschied zwischen Arbeitsschuhen und Sicherheitsschuhen liegt darin, dass Sicherheitsschuhe mit Stahlkappen ausgerüstet sind. Natürlich kann der Arbeitnehmer sich hier auch ein Modell seiner Wahl selbst kaufen. Amazon bietet hier eine breite Auswahl, wobei das der aktuelle Bestseller ist:

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    • STAHLKAPPE: Der Safety Jogger Bestboy Sicherheitsschuh mit Stahlkappe Technologie bietet Schutz bis zu einem Druck von 1.500 kg. Sie können einen schweren Hammer oder eine Holzpalette fallen lassen, ohne sich die Zehen zu verletzen.
    Zur Arbeitsbekleidung in der Malerei und Lackiererei gehören auch der Schutzoverall sowie Mundschutz. Überall dort, wo Transportbereiche anfallen, wie in Werkstätten, Produktionsstätten an Rangierbereichen oder Büros, müssen zudem gut sichtbare gelbe Warnschutzwesten getragen werden. So sollen Unfälle vermieden werden.
  • Baustellen

    Baustellen verfügen über ein sehr hohes Gefährdungspotential, da sich hier viele Arbeitsabläufe gleichzeitig und auf verhältnismäßig kleinem Raum abspielen. Daraus folgt auch das hohe Unfallrisiko, welches man versucht zu verringern.

    Vorgeschriebener Schutzhelm auf der Baustelle

    Auf einer Baustelle besteht die Ausrüstung daher in erster Linie aus:

    • Schutzhelmen
    • Schutzbrille
    • Arbeitsjacken
    • Arbeitshosen
    • Arbeitshandschuhen
    • Stahlkappenschuhen
    • Gehörschutz

    Auch Baustaub birgt ein großes Risiko, weshalb eine Feinstaubmaske zu empfehlen ist. Weitere Informationen hierzu finden Sie in unserem Ratgeber für Atemschutz- und Feinstaubmaske. Schweißer verfügen darüber hinaus über eine feuerfeste Arbeitsschürze, einem Helm mit feuerfestem Visier sowie feuerfesten ergonomischen Handschuhen und Sicherheitsschuhe.

Lesen Sie mehr in unseren Ratgebern zum Thema „Sicherheit auf der Baustelle„. Hier versorgen wir Sie mit allen wichtigen Details.

  • Reinigungsservice

    Das Reinigungspersonal einer Fremdfirma, wie es heute in vielen Betrieben üblich ist, trägt Einheitskittel mit dem Firmenlogo und robuste Mehrzweckgummihandschuhe. Firmen, die ihr eigenes Reinigungspersonal haben, statten ihr Personal mit einer Kittelschürze oder einem Kasack sowie stärkeren Mehrzweckgummihandschuhen aus.

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  • Forstwirtschaft

    Diese Branche birgt ein hohes Gefahrenpotential durch herabfallende Bäume bzw. Schnittverletzungen sowie Sturzgefährdung.

    Die Grundausstattung bei der Forstarbeit ist:

    • Schutzbrille
    • robuste Arbeitshandschuhe
    • Schnittschutzhose
    • Schnittschutzstiefel
    • Helm, teilweise mit Visier

    Auch hier macht eine Feinstaubmaske aufgrund des Holzstaubs durchaus Sinn. Zudem muss man bei Transporten hier ebenfalls gut sichtbare gelbe Warnschutzwesten tragen. In diesem Bereich ist auch ein Nackenschutz Pflicht. Da hier viele Maschinen im Einsatz sind, ist es unbedingt erforderlich, auch die Ohren zu schützen. Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bietet hier ein Forstschutzhelm, wobei das der aktuelle Bestseller auf Amazon ist:

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  • Der medizinische Bereich

    Dieser Bereich umfasst zahlreiche Berufszweige wie beispielsweise Labore, Therapiezentren, Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime oder Arztpraxen. Je nach Art der Einrichtung sind auch die Risiken und Gefahren unterschiedlich. Das definiert auch die Arbeits- bzw. Schutzkleidung im jeweiligen Beruf. Im gesamten medizinischen Bereich wird generell Arbeitskleidung mit dem Logo der Einrichtung getragen. Meist trägt diese bei der Ausgabe den Namen des Mitarbeiters samt seinem Titel. Darüber hinaus gibt es in manchen Bereichen auch ergonomische Arbeitsschuhe. Diese sind vor allem bei Ärzten und Pflegepersonal gängig. Der Infektionsschutz natürlich muss auch im Labor oder am Empfang einer medizinischen Einrichtung jederzeit gegeben sein.

    Zur Kleidung gehören hier das schlichte Oberteil, Haarhaube und Mundschutz

    Untersuchungshandschuhe sind immer Einmalhandschuhe, die sofort entsorgt werden. Einwegschutzkleidung wird vor allem in der Chirurgie und auf den Intensivstationen getragen. Diese dient dazu, den Patienten vor Keimen durch das Personal zu schützen. In der Pathologie werden wegen der Leichengifte besonders starke Spezialhandschuhe getragen. Diese dienen dem Schutz des Arztes sowie des Personals. Im OP-Bereich trägt das Personal Einmalhandschuhe, die den Untersuchungshandschuhen ähnlich sind. Wie Sie selbst sich vor Keimen im Alltag mit Desinfektionsmitteln und Handseifen schützen können, erfahren Sie in unserem Ratgeber.

    Der Mundschutz muss in allen medizinischen Bereichen bei Untersuchungen, Versorgung der Patienten sowie bei Operationen und Eingriffen aller Art getragen werden. Es handelt sich dabei immer um einen Infektionsschutz, der in den meisten Fällen dem Schutz der Patienten vor Keimen durch das Personal dient. In Corona Zeiten muss sich das Personal jedoch auch selbst schützen, deshalb ist in allen medizinischen Bereichen mindestens eine FFP2-Maske Pflicht. In Laboren und OP-Bereichen muss man eine FFP3-Maske tragen. Diese unterliegt der höchsten Schutzklasse und schützt gegen Viren, Bakterien, radioaktive und giftige Stoffe.
    Unser Ratgeber für Atemschutzmasken informiert Sie über die verschiedenen Schutzklassen und gibt Ihnen weitere wichtige Informationen zum diesem Thema.

  • Feuerwehr

    brandwache-feuerwehr
    Kleidung der Feuerwehrmänner ist für gute Sichtbarkeit mit Leuchtstreifen versehen

    Hier ist Schutzkleidung wie Nackenschutz, Helm mit Visier, feuerfeste Handschuhe und Stiefel sowie Spezialjacken und Hosen für den Beruf eindeutig lebensnotwendig. Am Rücken weisen die Jacken, die darüber hinaus noch warnende Arbeitskleidung sind, Leuchtschrift auf, sodass sie gut sichtbar sind. Als Arbeitskleidung wird diese zusätzlich bezeichnet, da sie mit der Aufschrift „Feuerwehr“ gekennzeichnet ist, eine Zuordnung bietet und für alle gleich ist. Diese Kleidung stellt zwar die Feuerwehr selbst, allerdings besteht hier die Möglichkeit, dass Privatpersonen sich Erweiterungen über das Standardmodell hinaus kaufen. Zum Beispiel kann man in spezielle Stiefel mit weiteren Zulassungszertifikaten investieren.

Wer muss für schützende Arbeitsbekleidung zahlen, wenn man Angestellter ist?

Das muss in jedem Fall der Arbeitgeber. In manchen Unternehmen übernimmt der Betrieb auch die Reinigung. Der Arbeitnehmer jedoch hat dafür zu sorgen, dass die Kleidung in einwandfreiem Zustand bleibt. Die deutschen Unfallversicherer haben ein großes Interesse daran, dass es zu keinen teuren Unfällen kommt. Wenn Unternehmer ihrer Verpflichtung zum Arbeitsschutz nachkommen, erhalten diese Prämien, die die Kosten hierfür teilweise wieder ausgleichen.

Richtiger Umgang und Pflege

Ein sorgfältiger Umgang ist selbstverständlich Pflicht, insbesondere wenn die Kleidung vom Arbeitgeber gestellt ist. Gummierte Kleidung sowie Kunststoffkleidung kann man mit normalem Spülmittel und warmen Wasser reinigen. Medizinische Kleidung dagegen muss man bei mindestens 90 Grad Celsius waschen, um alle Keime abzutöten. Ergonomische Schuhe sind meistens aus Kunststoff und können ebenfalls abgewaschen werden. Auch hier gilt für medizinische Schuhe heißes Wasser mit Spülmittel.

Wann sollte man die Schutzkleidung austauschen?

Schutzkleidung sollte besonders im Beruf nicht mangelhaft sein. Zum Beispiel dürfen die Gummibänder der Schutzbrillen nicht eingerissen sein. Es wäre fatal, wenn diese, während ein Baum umgesägt wird, abfällt. Kommt es aufgrund der Arbeit zu Schäden an der Kleidung, muss der Arbeitgeber diese austauschen, denn schadhafte Kleidung bietet keinen Schutz mehr! Der Arbeitgeber bekommt dafür aber von den Berufsgenossenschaften, Ländern und Bund Zuschüsse. Diese hängen jedoch vom Betrieb, der Art der Sicherheitskleidung sowie dem jeweiligen Land ab.

Was, wenn ein Arbeitnehmer die vorgeschriebene Arbeitskleidung nicht trägt?

Es ist vom Gesetz vorgesehen, dass man diese aus guten Gründen – nämlich dem Schutz, der Sichtbarkeit und der Zuordnung – tragen muss. Wird diese trotz Abmahnung nicht getragen, zählt das als Entlassungsgrund. Handelt es sich dabei um eine Kleidung, die Allergien oder anderes hervorruft, dann hat der Arbeitnehmer das Recht, diese abzulehnen. Allerdings muss er dann ein medizinisches Attest vorlegen.

Was, wenn es die notwendige schützende Arbeitskleidung nicht gibt?

Ist klar, dass dies nicht aufgrund eines Lieferengpasses, etc. zustande gekommen ist, ist zunächst der Vorgesetzte direkt darauf anzusprechen. Wird nicht reagiert oder sogar gedroht, muss man den Betriebsrat davon in Kenntnis setzen. Handelt es sich dabei um einen sehr gefährdeten Arbeitsbereich, ist die Berufsvertretung beziehungsweise das Arbeitsinspektorat zu informieren. Arbeitnehmer, die unter Druck gesetzt werden, tun besser daran, sich rechtlichen Beistand zu suchen. Darüber hinaus sind Arbeitsstätten dieser Art auch eine Schande für das Unternehmertum.

Dabei bietet die Bereitstellung der ordnungsgemäßen schützenden Arbeitskleidung für den Unternehmer nur Vorteile:

  • Es kommt zu weniger Unfällen.
  • Die Arbeit schreitet zügig voran.
  • Betriebsstillstände werden vermieden.
  • Die Arbeitsinspektorate, die Betriebsräte, die Berufsgenossenschaften sowie die Versicherer belohnen die Einhaltung der Verpflichtungen.
  • Die Mitarbeiter verbleiben länger im Betrieb.
  • Die Arbeitsleistung und die Umsätze steigen.

Ist das Austauschen der Arbeitskleidung erlaubt?

Dies ist wegen der Gefährdung, die dadurch entsteht, sogar strafbar. Die Ausrüstung wurde aus einem bestimmten Grund vom Unternehmen ausgegeben. Hat jemand keine, muss er selbst dafür sorgen, dass er eine bekommt. Diese Kleidung ist zudem genau auf die Bedürfnisse des Arbeitnehmers zugeschnitten. Wird diese beschädigt oder geschieht ein Unfall, werden sowohl der Verantwortliche, als auch der Träger rechtlich zur Verantwortung gezogen. Geschieht kein Unfall, muss man dennoch mit einer Abmahnung seitens des Arbeitgebers rechnen. In vielen Betrieben ist es aber erlaubt, dass man sich nach Absprache mit den Vorgesetzten eigene Schutzkleidung für seinen Beruf zulegt.

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Titelbild: Mann mit Schutzkleidung, Bildquelle: Pixabay / Autor: Yerson Retamal

Feuerwehrbild: Pixabay / blickpixel