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Phosphoreszenz / Nachleuchteffekt

Definition

Der Begriff „Phosphoreszenz“ wird besonders häufig verwendet, um das lang anhaltende Nachleuchten von Materialien zu beschreiben, die zuvor Lichtenergie absorbiert haben. Dieser Effekt unterscheidet sich von der kurzzeitigen Leuchterscheinung, die als „Fluoreszenz“ bezeichnet wird. Während fluoreszierende Materialien Lichtenergie nur für kurze Zeit nach Abschalten der Lichtquelle abgeben, halten phosphoreszierende Materialien die Energie länger gespeichert und strahlen sie über einen längeren Zeitraum ab. Dieses Leuchten ist in der Regel schwächer als das ursprüngliche Licht, kann jedoch immer noch ausreichend sein, um im Dunkeln sichtbar zu bleiben. Der Nachleuchteffekt beruht auf der Eigenschaft von Materialien, Lichtenergie zu absorbieren und dann langsam wieder abzugeben.

Den Nachleuchteffekt kennt fast jeder von seiner Armbanduhr. Mit Leuchtfarbe präparierte Uhrzeiger leuchten nach Lichteinstrahlung auch im Dunkeln. Dadurch kann man auch nachts die Zeit ablesen.

Phosphoreszenz in der Sicherheitsbranche

Der Nachleuchteffekt bzw. Phosphoreszenz ist ein wichtiger Aspekt für die Sicherheitsbranche. Nachleuchtende Markierungen und Hinweisschilder speichern schon nach kurzem Lichteinfall genügend Licht, um eine Zeit lang nachzuleuchten. Aufgrund dieser Eigenschaft können Wachleute auf ihrem Rundgang durch ein Firmengelände erkennen, dass ein nachleuchtendes Schild vor kurzem bestrahlt worden sein muss.

Liegt das nachleuchtende Schild im Bereich einer Straße und könnte von Scheinwerfern vorbeifahrender Autos beleuchtet worden sein, ist vermutlich alles in Ordnung. Ist das aber nicht der Fall, wäre erhöhte Wachsamkeit angebracht. Ein geschulter Security-Mitarbeiter achtet auf solche Details. Da Wachmänner oft nachts tätig werden, hat der Nachleuchteffekt hohe Relevanz.

Phosphoreszenz Anwendungsbeispiele

  1. Sicherheitsmarkierungen: In Notausgängen, Treppenhäusern, Fluren und anderen Fluchtwegen können nachleuchtende Markierungen angebracht werden. Diese Markierungen sorgen dafür, dass im Falle eines Stromausfalls oder in anderen Notsituationen die Fluchtwege weiterhin sichtbar sind, was die Evakuierung erleichtert.
  2. Arbeits- und Schutzausrüstung: Nachleuchtende Farben können auf Arbeitskleidung, Helmen, Werkzeugen oder anderen Ausrüstungsgegenständen angebracht werden. Dies gewährleistet, dass Mitarbeiter auch bei schlechten Lichtverhältnissen gut erkennbar bleiben und ihre Sicherheit erhöht wird.
  3. Fahrzeugmarkierungen: In der Verkehrssicherheit werden nachleuchtende Materialien verwendet, um Fahrzeuge, Verkehrsschilder und Straßenmarkierungen besser sichtbar zu machen. Dadurch wird das Risiko von Unfällen bei schlechten Lichtverhältnissen minimiert.
  4. Leitsysteme: In Gebäuden, Tunneln oder auf Straßen können nachleuchtende Pfeile oder Linien verwendet werden, um den Weg zu weisen. Dies ist besonders hilfreich, um Menschen sicher zu führen, ohne dass eine konstante Lichtquelle benötigt wird.
  5. Flugzeug- und Schiffsbedarf: Im Luft- und Seeverkehr werden nachleuchtende Materialien auf Instrumenten, Kontrolltafeln und Leitmarkierungen eingesetzt, um die Ablesbarkeit während Nachtflügen oder schlechten Sichtverhältnissen zu gewährleisten.

Der Phosphoreszenz bietet somit eine effektive Methode, um die Sicherheit in verschiedenen Umgebungen zu verbessern, indem er die Sichtbarkeit unter Bedingungen mit wenig oder keinem Licht erhöht. Dies trägt dazu bei, Unfälle und Verletzungen zu verhindern und im Notfall eine schnellere und sicherere Evakuierung zu ermöglichen.

Bessere Orientierung in Notfällen

Phosphoreszenz schafft mehr Sicherheit, wenn dichter Rauch oder ein Stromausfall die Orientierung erschweren. Dank der aufgetragenen Leuchtfarbe kann das diensthabende Wachpersonal sich an den nachleuchtenden Markierungen und nachleuchtenden Schildern orientieren. Es erkennt Notausgänge, Treppenaufgänge oder einen entgegenkommenden Feuerwehrmann.

Trägt der Mitarbeiter des Security-Unternehmens eine nachleuchtende Sicherheitsweste, die ihn als Wachmann ausweist, ist er für Retter auch als solcher erkennbar. Dank der nachleuchtenden Leuchtfarbe können Befugte schneller identifiziert werden.

Wie lange muss das Nachleuchten anhalten?

Nachleuchtende Rettungszeichen oder Hinweisschilder bedürfen besonderer Qualitäten. Sie müssen lange nachleuchten. Die Phase, in der solche Hinweisgeber Licht aufnehmen, nennt man Auflade-Phase. Den Zeitraum, in dem sie das aufgenommene Licht wieder abgeben können, bezeichnet man als Entladephase.

Typisch am Phosphoreszenz ist, dass das Nachstrahlen der Leuchtfarbe mit der Zeit schwächer wird. Es hält also im Dunkeln nur eine gewisse Zeit an. Diese Zeitspanne ist bei allen nachleuchtenden Markierungen gleich. Der Nachleuchteffekt wird üblicherweise in Millicandela je Quadratmeter (mcd/m²) angegeben. Dieser Wert beschreibt die Helligkeit, die eine nachleuchtende Markierung aufweist.

Die Intensität der Phosphoreszenz kann also durchaus unterschiedlich ausfallen. Für einen Retter können nachleuchtende Rettungszeichen im Notfall einen Unterschied ausmachen.

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