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Tonfa zur Selbstverteidigung?

Allgemeines zur Tonfa

Tonfa Schwarz Gummi
Tonfa

Unter der internen Bezeichnung „Mehrzweckeinsatzstock, schwer“ ist dieser Schlagstock eine der wichtigsten Waffen der Bundespolizei und wird insbesondere bei Großveranstaltungen ob seiner abschreckenden Wirkung gerne getragen. Mittlerweile wird der Tonfa aber auch im Militärwesen (insbesondere bei den Feldjägern) genutzt. Militärpolizisten sollen jährlich im Zuge eines Trainings den Umgang und ihre Fertigkeiten bei der Benutzung des Tonfas unter Beweis stellen. Von Polizisten wird der Tonfa hingegen nicht ausschließlich als Waffe zur Verteidigung oder für den Angriff verwendet, sondern dient zum Beispiel auch als Hilfe bei dem Einschlagen von Scheiben oder als unterstützende Kraft bei der Festnahme von Personen – in diesem Zug vor allem zu der Fixierung des Gegenübers. Auch in den japanischen Kampfkünsten Kobudo und Ju-Jutsu findet der Tonfa Anwendung.

Was ist ein Tonfa?

Ursprünglich stammt der Tonfa aus China und wurde dort zunächst als Werkzeug verwendet, um schwere Mühlsteine in Bewegung setzen zu können. Dabei nutzten die Chinesen die enorme Hebelbewegung zu ihrem Vorteil aus, auch wenn der damalige Tonfa wohl optisch von der heutigen Erscheinungsform abwich: Der Griff, beziehungsweise das Handstück dürften damals sehr viel größer gewesen sein. Relativ schnell jedoch wurde die Funktionalität als Waffe erkannt und der Tonfa wurde fortan anders benutzt.

Tonfa Schlagstock

Äußerlich besteht der Schlagstock aus einem langen Unterarmholz sowie einem Handgriff, der am Ende oftmals durch einen Knauf abgeschlossen wird. Der Griff sowie das Griffstück des Holzes sind außerdem in der Regel mit Rillen versehen, um besseren Halt zu gewähren und beispielsweise ein Herausreißen der Waffe zu verhindern. Lange Zeit wurden Tonfas aus Holz hergestellt, mittlerweile geht der Trend jedoch zu stabileren Materialien, zum Beispiel Hartgummi, Fiberglas oder PVC. Der durchschnittliche Tonfa ist zwischen 50 und 60 Zentimetern groß, der Griff in der Regel um die 15 Zentimeter.

Ist der Besitz/Gebrauch von Tonfas legal?

Die rechtlichen Fragen in Bezug auf das Führen eines Tonfas werden durch Paragraph 42a des Waffengesetzes geregelt. Der Paragraph besagt, dass das Führen von Hieb- und Stoßwaffen grundsätzlich verboten ist. Ausnahmen von dieser Regelung sind die Verwendung für Filmaufnahmen, den Transport in einem verschlossenen Behältnis oder wenn ein berechtigtes Interesse vorliegt (zum Beispiel für die Ausübung einer Kampfsportart). Der Zweck der Selbstverteidigung fällt hier allerdings nicht unter die Rubrik des berechtigten Interesses. Der einfache Besitz von Tonfas und die Benutzung auf dem eigenen Boden (natürlich nur, solange damit keine Gewalt gegen Dritte ausgeübt wird) ist in Deutschland allerdings nicht verboten.

Die Vor- und Nachteile eines Tonfas in der Selbstverteidigung

 

Ein Tonfa kann auf verschiedene Art und Weisen gehandhabt werden. Ursprünglich wurde der Schlagstock als Paarwaffe eingesetzt:

Tonfa aus Carbon
Tonfa aus Carbon mit Gummigriff

Ein Tonfa für die Verteidigung, der andere für den Angriff. Diese Variante ist nicht mehr modern, der Tonfa wird mittlerweile fast ausschließlich einzeln benutzt. Bei der gängigsten Methode schützt das lange Holz den Unterarm, die Faust ist um den Griff geschlossen. Mit dieser Variante sind schnelle Drehschläge aus dem Handgelenk möglich. Weniger häufig hingegen wird der Tonfa am langen Ende gefasst und dann wie ein Beil oder Tomahawk geführt. Diese Alternative funktioniert natürlich auch andersherum: Greift man den Tonfa kurz unterhalb des Quergriffes, wird das lange Ende wie ein Knüppel genutzt, während der Griff die Hand schützt. Diese Methode ist beispielsweise häufig bei Einsätzen durch die Polizei zu sehen.

Der Vorteil des Tonfas, der sowohl in der Defensive, als auch im Angriff verwendet werden kann, liegt ganz klar in seiner Vielseitigkeit. Problemlos kann er zur Verteidigung eingesetzt werden und hält dank seines stabilen Materials einiges aus. Gleichzeitig machen die verschiedenen Griffmethoden den Tonfa für jeden zu einem beherrschbaren Gegenstand, der die Schlagkraft effektiv überträgt. Bei Schlägen mit der starken Hand wirkt die Kraft bisweilen so groß, dass der Widerstand des Gegenübers bereits mit einem Hieb beendet werden kann. Durch die Rillen an den Griffstellen wird außerdem verhindert, dass der Tonfa aus der Hand rutscht, beispielsweise bei schwitzigen Händen. Auch die optische Wirkung des Tonfas trägt durchaus dazu bei, dem Gegenüber schon im Vorhinein eine gewisse Portion Respekt einzuflößen. Der bloße Anblick lässt jeden normalen Menschen bereits erahnen, welche Wirkung und welche Wucht dieses Gerät bei der richtigen Ausübung entfalten kann. Sollte der Tonfa hingegen möglichst unauffällig getragen werden, ist auch dies kein Problem. Dank seiner schlanken Form und seines geringen Gewichts lässt sich der Schlagstock relativ problemlos verstecken.
Negativ bewerten muss man die doch etwas unhandliche Form. Schnelle Bewegungen sind schwierig, vielmehr muss relativ weit ausgeholt werden, um die gewollte Kraft zu erzielen. Das macht den Tonfa unpraktisch auf engem Raum.  Zudem ist die beste Methode – nämlich die schnellen Drehschläge aus dem Handgelenk – nicht auf Anhieb umsetzbar, sondern benötigt einiges an Übung. Ohne Übung ist zudem eine richtige Dosierung der Kraft schwer einzuschätzen, sodass auch ungewollt schwere Verletzungen verursacht werden können. Außerdem kann der Tonfa, wie fast alle Waffen bei Verlust, auch gegen den Träger selbst gerichtet werden.

Selbstverteidigung mit einer Tonfa

Auf diversen Videoplattformen sind viele Videos zur Demonstration der Selbstverteidigung zu finden. So etwa könnte der Umgang mit einer Tonfa aussehen, wenn dieser lange genug geübt wird:

Wo kann man Tonfas erwerben?

Da der reine Besitz eines Tonfas nicht illegal ist und die Waffe zum Teil als Gerät zur Ausübung bestimmter Kampfsportarten verwendet wird, sind die Schlagstöcke auch in Deutschland problemlos zu kaufen. Vor allem Onlineshops für Sportzubehör führen die verschiedenen Arten von Tonfas (aus Holz, PVC oder Hartgummi), aber auch Shops, die sich auf die Ausstattung von Sicherheitsfirmen oder ähnlichem spezialisiert haben, führen Tonfas. Preislich liegen Tonfas ebenfalls im erschwinglichen Bereich, die günstigsten gibt es bereits für unter 20 Euro. Für besondere Materialien muss man hingegen schon ein wenig tiefer in die Tasche greifen. Ein Tonfa aus Fiberglas, das unheimlich hart und stabil, dabei gleichzeitig aber auch sehr leicht (400 Gramm) ist, kann gerne mal an oder über die hundert Euro kommen.

 

Wir empfehlen folgende Online-Shops zum Kauf eines Tonfa Schlagstockes:

Fazit

Abschließend bleibt zu sagen, dass der Tonfa vor allem im Gebrauch als Waffe zur Selbstverteidigung ein geeignetes Gerät ist. Durch sein stabiles Material, die verschiedenen Techniken und die große Wucht ist dieser Schlagstock vielseitig einsetzbar. Allerdings muss man auch bedenken, dass die Beherrschung der Techniken einiges an Training erfordert und nicht ohne Weiteres auf Anhieb funktioniert. Ungeübte sollten auf ungefährlichere und einfachere Mittel wie Pfefferspray zurückgreifen. Zudem ist und bleibt der Tonfa nach §42a des Waffengesetzes eine illegale Waffe, die nur unter Ausnahmefällen geführt werden darf.

Fotos:

  • Fotolia #69282289 | Urheber: oleandra

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