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Notfallmanagement

Definition

notfallmanagement
Notfallmanagement

Um den Begriff Notfallmanagement zu klären, muss vorausgehend der Begriff Notfall definiert werden. Bei Notfällen handelt es sich um betriebliche genauso wie um häusliche, um berufliche ebenso wie private Notfälle. Es kann unter anderem weiters unterschieden werden zwischen umweltbedingten Notfällen (wie etwa Überschwemmungen oder Brände), auf Transportmittel bezogenen Notfällen (wie etwa eine Zugentgleisung oder ein Hubschrauberabsturz) und gesundheitlich-medizinischen Notfällen. Ein Notfall ist also immer eine krisenbehaftete Ausnahmesituation, deren Auftreten nicht vorausgesehen werden kann, und bei der große Sachschäden, Schäden an Tieren und Gefährdung bzw. Tötung von Menschen auftreten können.

Umso mehr kommt – zu deren Abschwächung und/oder Verhinderung – der Bedeutung des Notfallmanagements zu, das den Notfall gedanklich durchspielt, bei Bedarf inszeniert bzw. simuliert, dadurch nicht vorhersehbare Eventualitäten erfährt und in die Pläne für den Ernstfall einbezieht. Zusammengefasst heißt das: Ein Notfallmanagement plant und führt alle Vorgehensweisen durch und ergreift alle Maßnahmen, die einen möglichst schadensbegrenzenden Ablauf gewährleisten.

Aufgaben des Notfallmanagement

Ein Notfallmanagement soll vor allem sicherstellen, dass ein Betrieb, eine Institution, eine Behörde und viele andere Organisationen ihren Betrieb in allen Notfällen aufrechterhalten können.
Ihre Ausfallsicherheit soll also so weit als möglich erhöht werden. Es sind dazu Maßnahmen der Prävention bereits im Vorfeld zu ermitteln, zu üben und vorzubereiten. Es ist ein schnelles und auf die allernötigsten Ziele gerichtetes Verhalten als Reaktion auf den Notfall zu planen und zu trainieren. So handelt es sich beim Notfallmanagement und seinen Aufgaben um alle Maßnahmen zur Prävention von Notfällen ebenso wie um alle Maßnahmen zur bestmöglichen Bewältigung von Notfällen.

Wer braucht Notfallmanagement

Notfallplanung ist in jedem Lebensbereich und für alle Personengruppen möglich. Geht man von Einzelpersonen aus, könnte ein Notfallmanagement alle Maßnahmen umfassen, die beim Zusammenbruch eines Menschen zu ergreifen sind, wie etwa die Platzierung des Defibrillators oder eine Schulung mit dem Umgang des Defibrillators.

Bei Familien würde eine Notfallplanung etwa das Verhalten bei einem Brand in einem mehrstöckigen Wohnhaus oder bei einer lawinenkritischen Situation umfassen. Natürlich greift das Notfallmanagement auch bei öffentlichen Einrichtungen, wenn es sich beispielsweise um Brände in einem Einkaufszentrum oder Terroralarm auf einem Flughafen handelt. Nicht zuletzt reicht es hinein in alle Bereiche des Katastrophenschutzes und von kriegerischen Auseinandersetzungen. Erst wenige Jahre gibt es ein Notfallmanagement im IT-Bereich – Ausfälle und Krisen können zu lebensbedrohlichen Ereignissen und Millionenschäden an Sachgütern führen.

Wer bietet Notfallmanagement an

Sicherheitsberatungsfirmen und -manager bieten von Beratungsgesprächen über Konzepterstellung und Schulungen für Mitarbeiter alle Schritte eines effektiven Notfallmanagements an. Dazu gehören Ermittlung des Sicherheitsbedarfs, Analyse von bestehenden Sicherheitslücken, Erstellung von Notfallhandbüchern, Ausarbeitung von Notfallmanagementsystemen, Beratung und Durchführung von Übungen. Von staatlicher Seite wird bei bestimmten Institutionen gesetzlich geregelt, welche Art des Notfallmanagements bestehen muss, wie etwa bei der elektrischen Versorgung der Bevölkerung, für eine reibungslose medizinische Versorgung in Krankenhäusern und Schulen und vieles mehr.

Wichtige Aspekte im Notfallmanagement

  1. Vorbereitung ist der Schlüssel: Ein effektives Notfallmanagement erfordert eine gründliche Vorbereitung. Organisationen sollten Risikoanalysen durchführen, um potenzielle Gefahren zu identifizieren und Pläne zu entwickeln, wie sie in verschiedenen Szenarien reagieren können.
  2. Ganzheitlicher Ansatz: Notfallmanagement ist nicht auf bestimmte Branchen beschränkt. Es ist in Unternehmen, Regierungen, Bildungseinrichtungen, Gesundheitseinrichtungen und vielen anderen Bereichen von großer Bedeutung.
  3. Kommunikation: Klare und effektive Kommunikation ist entscheidend während Notfällen. Dies betrifft nicht nur die Kommunikation mit den Betroffenen, sondern auch mit den Medien, der Öffentlichkeit und anderen relevanten Partnern.
  4. Rolle der Technologie: Moderne Technologien spielen eine wesentliche Rolle im Notfallmanagement. Dies reicht von Notfallwarnsystemen und Kommunikationsplattformen bis hin zu Geoinformationssystemen, die bei der Identifizierung von Gefahrenquellen und der Planung von Evakuierungsmaßnahmen helfen.
  5. Koordinierung und Zusammenarbeit: Notfallmanagement erfordert oft die Zusammenarbeit verschiedener Organisationen, Behörden und Dienste. Koordination und klare Aufgabenverteilung sind entscheidend, um eine reibungslose Reaktion sicherzustellen.
  6. Übungen und Schulungen: Regelmäßige Notfallübungen und Schulungen sind essenziell, um sicherzustellen, dass alle Beteiligten mit den Verfahren vertraut sind. Dadurch können potenzielle Schwachstellen im Plan erkannt und behoben werden.
  7. Langfristige Auswirkungen: Notfallmanagement befasst sich nicht nur mit unmittelbaren Reaktionen, sondern auch mit langfristigen Folgen. Es beinhaltet Maßnahmen zur Wiederherstellung, um betroffenen Gemeinschaften bei der Bewältigung der Auswirkungen zu helfen.
  8. Psychosoziale Unterstützung: Notfälle können emotional belastend sein. Psychosoziale Unterstützung für Betroffene und Helfer ist ein wichtiger Aspekt des Notfallmanagements.
  9. Anpassungsfähigkeit: Angesichts sich verändernder Umstände und neuer Risiken muss das Notfallmanagement flexibel sein und sich anpassen können, um effektiv zu bleiben.
  10. Erfahrung als Lehrmeister: Frühere Notfälle dienen oft als Lerngelegenheiten für zukünftige Vorfälle. Die Analyse vergangener Ereignisse kann dazu beitragen, die Reaktionsfähigkeit und die Maßnahmen zur Risikominderung zu verbessern.

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