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Objektüberwachung

Definition

Die Objektüberwachung ist eine zentrale Aufgabe im Baugeschehen und mit sehr viel Verantwortung verbunden. Sie bezieht sich auf zwei Bereiche:

  • Ordnungsgemäße Bauausführung
  • Sicherheit auf der Baustelle

Oft wird die Objektüberwachung einfach als Bauüberwachung bezeichnet. Doch das greift zu kurz. Denn sie betrifft nicht nur Bauthemen, sondern auch Genehmigungen, die Arbeitssicherheit und Haftungsfragen. Der gesamte Überwachungsbereich kann nämlich hohe Schadenersatzforderungen nach sich ziehen, wenn er nicht sorgfältig ausgeführt wird. Rechtsfolgen drohen selbst bei Bauschäden, die erst Jahre später sichtbar werden.

Die Verantwortlichen für die Objektüberwachung

  • Bauherr
  • Architekt oder Ingenieur
  • Baubehörde
  • Sicherheitsdienste

Bauherr oder Auftraggeber haben die Verantwortung für das gesamte Baugeschehen. Das bezieht sich auf die ordentliche Bauausführung genauso, wie auf die Sicherheit aller am Bau Beteiligten. Beide müssen also im Zweifel für die Einhaltung der technischen Regeln bei der Konstruktion oder bei den verwendeten Baumaterialien geradestehen. Genauso für den Arbeitsschutz und die Verhinderung von Schwarzarbeit.

Dafür fehlen dem Bauherren normalerweise die Möglichkeiten. Deshalb werden geeignete Auftragnehmer damit betraut. Das ist in erster Linie der Architekt oder Ingenieur. Er ist für die Ausführung des Bauwerks und die Bauleitung verantwortlich. Nach der HOAI – der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure – ist die Objektüberwachung ein gesonderter Teil des Auftrages. In der Leistungsstufe 8 ist geregelt, was zu tun ist. Das Honorar berechnet sich nach einem Prozentsatz der Gesamt-Baukosten.

In der jeweiligen LBO – der Landesbauordnung – sind weitere Details festgehalten. Sie beziehen sich darauf, dass die einschlägigen gesetzlichen Regelungen bei Baumaterialien, Konstruktion und Handwerkskunst eingehalten werden. Die Baubehörde ist das Genehmigungs- und Kontrollorgan, das bei Verstößen notfalls einschreitet.

Arbeitsschutz und Verkehrssicherheit auf der Baustelle fallen auch in den Aufgabenbereich von Sicherheitsdiensten. Sie sind die Kontrollinstanz vor Ort und sorgen dafür, dass Unbefugte das Baugelände nicht betreten und optimaler Schutz vor Diebstählen besteht. Mehr hierzu erfahren Sie in unserem Lexikon unter Baustellenbewachung.

Eingesetzt werden bei der Objektüberwachung auch Detektive. Sie können systematische Betrügereien oder Mängel im Arbeitsschutz oft schon erkennen, bevor ein Schaden entsteht.

Die Vielschichtigkeit der Aufgaben in der Objektüberwachung führt besonders bei großen Baustellen dazu, dass nicht nur der Bauherr, sondern auch der Architekt wichtige Aufgabenteile an Spezialisten weitergeben. Deren monatliches Gehalt liegt zwischen 3.000 und 5.000 Euro.

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