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Businessplan für Sicherheitsunternehmen erstellen

Der Businessplan

Am Anfang einer Unternehmensgründung steht an erster Stelle die Idee. Doch was sollte darauf folgen? Start-Ups jeglicher Tätigkeitsfelder somit auch im Bereich des Überwachungsgewerbes sollten ihre Unternehmensidee in eine schriftliche und reflektierte Form bringen. Dies können Sie durch Erstellung eines Businessplans noch vor der Gründung Ihrer Sicherheitsfirma erreichen. Er bietet vor allem in der Entstehungsphase einen allumfassenden Blick auf das Vorhaben, sofern er gründlich und gewissenhaft erstellt wurde. Haben Sie bereits einen Budgetplan? Möglichkeiten bei der Gründung Ihres Sicherheitsunternehmens Geld einzusparen, erfahren Sie in diesem Ratgebertext über die Erstellung eines Budgetplans.

Die Essenz – Warum brauchen Unternehmer einen Businessplan?

„Wer schreibt, der bleibt“. Diese Redensart gilt auch für Ihre Idee. Doch was kann Ihnen ein Businessplan weiterhin bieten? Selbstverständlich ist der allumfassende Blick nicht nur auf die Entstehungsphase bezogen. Durch den Inhalt von Prognosen und festen Bestandteilen, können Sie auch noch in der Zukunft nach verfolgen, welchen Stand Sie inzwischen erreicht haben und welche geplanten Zustände tatsächlich eingetroffen sind.

Doch gerade wenn Sie sich noch am Ausgangpunkt befinden, müssen Sie sich beweisen. Damit Investoren, Förderungsprogramme oder Kreditinstitute den Eindruck haben, in ein mutmaßlich produktives Konzept zu investieren, ist ein Businessplan unabdinglich. Weiterhin kann er unvermeidbare Grundvoraussetzung für neue Geschäftsbeziehungen sein. Das Hauptaugenmerk ist jedoch, dass Sie nach Vollendung der Erstellung selbst annehmen, dass Ihre Securityfirma künftig schwarze Zahlen schreiben wird und Sie ebenfalls nebst Hilfe von Management und Marketing einen zufriedenen Kundenstamm erarbeiten können. Weitere Tipps zur Erlangung eines eigenen Kundenstamms in der Sicherheitsbranche erfahren Sie in diesem Ratgeber.

Die Aspekte – Was beinhaltet ein Businessplan?

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Bestandteile eines Businessplans © TeroVesalainen / Pixabay

Für die Erstellung eines Businessplans gibt es einen groben Aufbau, an dem Sie sich orientieren können. Falls Ihnen eine solche Erstellung gänzlich aus eigener Hand schwer fällt, dann stehen Ihnen ebenfalls etliche kostenpflichtige Programme unterstützend zur Verfügung. Wesentlich ist jedoch, dass Sie jedenfalls Geduld und Gründlichkeit für die Erarbeitung aufbringen sowie eine nachvollziehbare und realitätsnahe Abbildung Ihrer Vision schaffen.

Ihre Dienstleistung

Eine Tätigkeit im Bewachungsgewerbe ist eine Dienstleistung. Beschreiben Sie daher zunächst Ihre Leistung. Ein Sicherheitsunternehmen kann in mehrere Richtungen tätig sein. Welchen Dienst wollen Sie Ihren Kunden demnach bieten? Wollen Sie lediglich die Objektüberwachung durchführen oder beabsichtigen Sie vorerst Ihren potentiellen Kunden ein breit gestreutes Angebot bereitzustellen? Um wirklichkeitsnahe Fakten liefern zu können, müssen Sie an dieser Stelle nicht nur die Stärken der Arbeit für Sicherheit und Schutz erwähnen.

Selbstverständlich gibt es Schwächen im Bewachungsgewerbe, welche gerade im Umgang mit Menschen zu Komplikationen führen können. Kommt es zu einer menschlichen fehlerhaften Handlung, kann dies negative Folgen haben, über die Sie ebenfalls in Ihrem Businessplan informieren müssen. Um diesen Tiefpunkt ausgleichen zu können, führen Sie nachfolgend aus, was Ihre Sicherheitsfirma von der Konkurrenz abgrenzen wird. Schreiben Sie über mögliche geplante Zusatzleistungen oder ein noch neuartiges Konzept. Tipps für ein positives Markenimage ihrer Sicherheitsfirma bekommen Sie in diesem Artikel.

Markt Ihrer Branche

Im darauffolgenden Schritt durchleuchten Sie den Markt Ihrer Branche. Beziehen Sie sich eingangs grob auf das gesamte Bewachungsgewerbe und werden Sie spezifischer bei regionalen und gleichartigen Unternehmen. Um effektiv als Unternehmen wachsen zu können, sollten Sie Ihre Konkurrenz kennen. Diese hat sich seit dem Jahre 1997 verdoppelt. 2017 verzeichnete laut Grafik des Online-Portals Statista die Sicherheitsdienstleistungswirtschaft einen Mitarbeiteranstieg auf 257.800. Ebenfalls ist der Markt aufgrund von zunehmendem Bedürfnis nach Sicherheit auf einen Umsatz im Europäischen Raum von 30 Milliarden Euro im Jahre 2017 gekommen. Zeigen Sie solche Entwicklungen der vergangenen Jahre auf und nennen Sie präzise Konkurrenz für Ihren angesprochenen Kundenstamm. Versuchen Sie anschließend Ihre Position auf dem Markt zu schildern und welche Strategie Sie verfolgen, um sich durchsetzen zu können.

Marketing und Auftragsabschluss

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Marketingmaßnahmen © rawpixel / pixabay

Darüber hinaus schreiben Sie im folgenden Aspekt über Ihre Marketingstrategie. Hierfür erarbeiten Sie ein genaues Angebot zu Ihren Dienstleistungen. Zu welchem Preis und welchem Umfang werden Sie tätig? Haben Sie in Betracht gezogen bei mehrmaliger Inanspruchnahme Preisreduzierungen auf Ihre Dienste zu geben? Weiterhin müssen Sie in diesem Punkt ausführen, wie Sie für Ihre Securityfirma und Ihre Angebote werben wollen, um zunächst einen gezielten Kundenstamm anzusprechen. Dies kann beispielsweise ein seriöses und formelles Anschreiben an einen Veranstalter vor einem Ereignis sein, welches nicht mit außerordentlichen Kosten verbunden ist. Planen Sie hingegen eine passive Werbung durch Plakate? Ziehen Sie es in Betracht, Publicity Ihres Unternehmens durch eine informative Website zu erreichen, die eine übergreifende Zusammenfassung Ihrer Dienstleistung darstellt? Dann kann dies einen finanziellen Mehraufwand für Sie bedeuten. Halten Sie solche Gedankenschritte somit ebenfalls fest.

Im selben Aspekt sieht ein Businessplan vor, über die Form des Vertriebs aufzuklären. Im Falle des Verkaufes eines Produktes wird über ein indirektes Verhältnis zum Kunden durch einen Online-Shop gesprochen oder des direkten Vertriebs vor Ort an einem Standpunkt. Für Ihre Sicherheitsfirma, die Dienstleistungen anbietet, können Sie jedoch auch über den Verkauf von Sicherheitsausrüstung für den privaten Gebrauch und eigenständiger Installation durch den Kunden nachdenken. Allerdings können Sie auch festhalten, wie die Inanspruchnahme Ihres Dienstes erfolgen soll. Kann man Sie über eine Online-Anfrage buchen oder wird von Ihnen für spezifische Aufträge nur eine Beauftragung vor Ort gestattet?

Strukturen Ihres Unternehmens

Haben Sie diese Punkte bearbeitet, dann stellen Sie sich nachfolgend das Gerüst Ihrer Sicherheitsfirma vor. Dazu müssen Sie einen schriftlichen Plan Ihres Personals erstellen. Dazu gehören selbstverständlich Sie und weitere Gründer des Unternehmens sowie die bestehenden Eigentumsverhältnisse unter Ihnen. Welche Dienstleistungsbereiche bieten Sie an und wie viele Angestellte wollen sie jeweilig den erwählten Einheiten unterstellen?

Weiterhin betrachten Sie daher den gewünschten Mitarbeiterstamm. Erwähnen Sie ebenfalls unter welchen Aspekten Sie Ihre Sicherheitskräfte auswählen. Beispielsweise kann eine genannte Bedingung ein vorhandenes polizeiliches Führungszeugnis sein oder unauffällige Lebensverhältnisse.

Eine Sicherheitsfirma wird gegebenenfalls nicht nur Mitarbeiter für Schutz einstellen. Es gibt weitere Positionen, die belegt werden müssen. Die kontinuierliche Planung, finanzielle Verwaltung und Geschäftsabwicklungen müssen ebenfalls vollzogen werden. Es bestehet die Möglichkeit beispielsweise die Buchhaltung in externen Unternehmen oder bei freiberuflichen Buchhaltern sowie bei einem Steuerberater in ganzen oder einzelnen Teilen durchführen zu lassen. Wägen Sie ab, in welchem Maß sich das sogenannte „Outsourcen“ für Ihr Unternehmen rechnen würde oder ob ein gesonderter Angestellter vorzuziehen wäre. Halten Sie das Ergebnis ebenfalls in Ihrem Businessplan fest. Verfassen Sie zudem einen Absatz zu der Rechtsform Ihres Unternehmens (bsp. GmbH, GbR, OHG) und geben Sie einen Überblick über bereits bestehende externe Partner wie Ihrem Steuerberater oder Lieferanten.

Finanzierung

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Finanzierung © kschneider2991 / pixabay

Einer der interessantesten Aspekte für Partner und Kreditinstitute ist die Finanzierung. Dazu müssen Sie zunächst den Kapitalbedarf ausweisen. Dazu zählen die Gründungskosten (beispielsweise 25.000 Euro zur Gründung einer GmbH) sowie alle Investitionen um Ihre Sicherheitsfirma zunächst funktionsfähig zu machen. Berechnen Sie ebenfalls Ihren Unternehmerlohn, laufende Kosten sowie Fixkosten.

Darauf folgt die Gegenüberstellung Ihres Eigenkapitals und welche Fremdeinnahmen Sie zur Realisierung Ihrer Securityfirma geplant haben. Wichtig ist, dass sich Ihr eigenes Kapital aus Ihrem gesamten finanziellen Besitz zusammensetzt. Daher gelten alle Bankkonten, Wertpapiere und Bausparverträge als eigene Mittel. Fremdkapital setzt sich demnach aus Krediten oder Anzahlungen von Kunden zusammen, die Ihre Dienste bereits voraus gebucht haben. Letztlich wagen Sie eine Prognose zu den erwarteten Umsätzen Ihrer Sicherheitsfirma. Gehen Sie auch hier sehr realitätsgetreu vor und geben einen Ausblick auf die mögliche Entwicklung, die nicht nur positiv verlaufen muss. Ein Unternehmen muss jederzeit mit Verlusten rechnen, auch wenn dies nicht wünschenswert ist.

Ihre Etappen

Den Abschluss bildet ein Überblick über die Umsetzung des Aufbaus Ihrer Securityfirma. Dazu erstellen Sie eine schriftliche Zeitachse, die einzelne Arbeitsschritte darstellt und welche Ziele sie verfolgen. Dies kann den Kundenstamm betreffen oder ab welchen Erfolgen Sie es vorsehen, Ihr Unternehmen stufenweise auszubauen.

Die Einleitung

Um den Businessplan abzurunden können Sie nun nach Betrachtung der genannten Aspekte eine Zusammenfassung des Businessplans erstellen. Diese wird an den Anfang Ihres schriftlichen Konzepts gestellt. Um die Zusammenfassung effektiv zu gestalten, beziehen Sie sich fast ausschließlich auf prägnante Sachverhalte mit den wichtigsten Daten und wesentliche Zahlen. Wichtig ist, dass Sie eine Kurzfassung erstellen und nicht den gesamten Businessplan in gekürzter Form wiedergeben.

Der Anhang

Selbstverständlich können Sie auch einen Anhang hinzufügen, der gerne gesehen wird. Er zeugt davon, dass Sie nicht nur Visionen haben, sondern auch tätig sind. Aus diesem Grund bietet der Anhang Platz für Angebote, die Sie beispielsweise für Fahrzeuge oder Ausrüstung eingeholt haben. Ebenfalls können geschlossene Verträge stets nachträglich ergänzt werden.

Haben Sie dieses detailierte Unterfangen fertig gestellt, dann haben Sie ein stetiges Objekt zur Prüfung Ihrer Leistung und können nun Ihr Konzept jedermann ausführlich sowie eingehend vorlegen.