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Sicherheitsbranche

Fort- und Weiterbildung in der Securitybranche

Die Sicherheitsbranche gehört in Deutschland zu einer der aufstrebenden Branchen und beherbergt fast 300.000 Mitarbeiter – Tendenz steigend.  Viele Menschen verbinden mit Security lediglich Türsteher vor Diskos oder Wachdienste auf Firmengeländen. Tatsächlich sind es allerdings diverse Berufsbilder und Tätigkeiten, die zu dieser Branche zählen. Alles in allem ist die Securitybranche sehr vielseitig und spannend und wird daher enorm unterschätzt.

Nachfolgend sehen wir uns an, welche Berufe in dieser Branche ausgeübt werden und welche Ausbildungsmöglichkeiten es gibt. Zudem betrachten wir auch mögliche Fort- und Weiterbildungen, die insbesondere vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels immer relevanter werden.

Welche Berufe gehören zur Sicherheitsbranche?

Im Allgemeinen werden im Sicherheitsgewerbe Objekte, Personen oder Veranstaltungen geschützt. Selbst die IT-Sicherheit wird dieser Branche zugeordnet.

Konkreter gehören zur Sicherheitsbranche unter anderem folgende Berufe bzw. Tätigkeiten:

  • Ladenwachdienst
  • Sicherheitsdienst bei Veranstaltungen
  • Objektschutz für Firmengelände oder Parkhäuser
  • Personenschutz/Bodyguard
  • Brandschutz
  • Revierdienst
  • Alarmaufschaltung – Einrichtung von Gefahrenmeldeanlagen
  • Sicherheitskontrollen an Flughäfen

Zu all diesen Tätigkeiten muss umfassendes Wissen zu Themen wie Arbeitssicherheit, Prävention von Gefahrensituationen, Sicherheitsmaßnahmen aller Art und Krisenmanagement vorliegen. Welche Aufgaben letztlich im Detail dazugehören, ist vom Arbeitgeber und vom Kunden bzw. vom Umfang der Dienstleistung abhängig.

Wie fasst man Fuß als Security?

Um all das genannte Wissen zu sicherheitsrelevanten Themen zu erlangen, dienen duale Ausbildungen zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit oder zur Servicekraft für Sicherheit. Beide dauern drei Jahre und sind staatlich anerkannt. Zusätzlich zum Abschluss wird zudem die Sachkundeprüfung nach Paragraph 34a der Gewerbeordnung abgelegt.

Eine Voraussetzung für die Ausbildung ist insbesondere die Volljährigkeit, manche Arbeitgeber prüfen in der Tat jedoch auch die Lebensumstände und den gesundheitlichen Zustand der Bewerber.

Unabhängig von der Ausbildung wird die Sachkundeprüfung bei vielen Arbeitgebern und Kunden vorausgesetzt und erleichtert daher den Einstieg in den Beruf. Für Quereinsteiger mit anderweitiger Ausbildung bietet sich neben dieser Prüfung später auch die sogenannte Externenprüfung an, die nach einigen Jahren Berufserfahrung absolviert werden kann.

Mit dieser Prüfung wird der Abschluss als Fachkraft für Schutz und Sicherheit erlangt, ohne dass eine dreijährige Ausbildung gemacht werden muss.

Anstelle einer Ausbildung wäre auch ein Sicherheitsmanagement Studium denkbar. Währenddessen sollte im Rahmen von Praktika oder Nebenjobs Berufserfahrung gesammelt werden. Die Sachkundeprüfung muss im Anschluss zusätzlich abgelegt werden.

Ausnahmen sind nur dank des Unterrichtungsverfahrens gemäß Paragraph 34 GewO möglich.

Da das Gehalt für Sicherheitsfachkräfte nur bei circa 33.000 Euro brutto pro Jahr liegt, sind Fort- bzw. Weiterbildungen zweifellos ratsam. Die steigende Verantwortung sowie mehr Berufserfahrung gehen in aller Regel auch mit einem höheren Gehalt einher.

Exkurs: Der Unterschied zwischen Fort- und Weiterbildungen

In vielen Fällen werden notwendige Fortbildungen vom Arbeitgeber organisiert und finanziert. Und das macht bereits einen der Unterschiede zwischen Fort- und Weiterbildungen aus: Weiterbildungen müssen meist eigenverantwortlich absolviert und bezahlt werden.

Der Grund dafür ist, dass im Rahmen einer Fortbildung bisheriges Wissen im aktuellen Beruf erweitert werden soll. Wurde also eine Ausbildung in der Sicherheitsbranche gemacht, würde in einer Fortbildung auf diesem konkreten Wissen aufgebaut.

Weiterbildungen haben nicht zwingend mit dem momentanen Beruf bzw. Kenntnisstand zu tun – mit diesen erwirbt man beliebiges neues Wissen zu verschiedenen Themen. Daher dauern sie auch in der Regel deutlich länger.

Dennoch kann selbstverständlich beides einen großen Vorteil bei der Ausübung des Berufes im Sicherheitsbereich mit sich bringen. Vor allem Quereinsteiger ermöglichen sich mit Weiterbildungen meist einen Einstieg in die neue Branche, während Berufserfahrene dank Zusatzqualifikationen neue Aufgaben und Verantwortlichkeiten übernehmen können.

Welche Karrieremöglichkeiten gibt es?

Wer im Sicherheitsgewerbe aufsteigen und mehr Geld verdienen will, beginnt meist mit einigen Zusatzqualifikationen. Diese Fortbildungen im Sicherheitsbereich können in relativ kurzer Zeit bei der Industrie- und Handelskammer IHK oder anderen Einrichtungen erworben werden. Dazu gehören beispielsweise:

  • Meister für Schutz und Sicherheit
  • Schutz- und Sicherheitskraft RZ
  • Brandschutzhelfer
  • Geprüfte Schutz- und Sicherheitsfachkraft

Um das nötige Wissen zu erlangen, bieten sich entsprechende Kurse bei zertifizierten Bildungsträgern an.

Möchte man sich für den Personenschutz spezialisieren und so Bodyguard für Prominente werden, bedarf das ebenfalls weiterer Fortbildung. Für Wachdienste gäbe es beispielsweise Aufbaulehrgänge zu Industrie und technischen Arbeitsbereichen oder Büro und Verwaltung. Aber auch das Thema Arbeitsschutz spielt eine besondere Rolle und bedarf regelmäßiger Fortbildungen.

Alternativ dazu ist auch ein Studium möglich, wenn bislang nur eine Ausbildung absolviert wurde: Das bereits erwähnt Sicherheitsmanagement Studium oder auch ein Sicherheitstechnik Studium. Damit können letztlich auch Managementsaufgaben übernommen werden.

Vor allem das Sicherheitstechnik Studium vermittelt aber im Speziellen elektrotechnische und ingenieurwissenschaftliche Kenntnisse, mit denen später Sicherheitskonzepte entwickelt werden können.

Fachkräftemangel in der Securitybranche

Sämtliche der genannten Fort- oder Weiterbildungen sind insbesondere vor dem Hintergrund des zunehmenden Fachkräftemangels sehr empfehlenswert. Die Branche ist wie viele andere auch von einem Personalmangel betroffen, obwohl sie in den letzten Jahren immer weiter wächst.

Dies erhöht den Bedarf stetig und erfordert ausgebildete Fachkräfte – sowohl Azubis als auch Quereinsteiger.

Aber wie entsteht dieser Fachkräftemangel eigentlich?

Ein Job im Sicherheitsgewerbe bringt sowohl Abend-, Wochenend- als auch Feiertagsschichten mit sich und ist oftmals nicht ungefährlich. Dies schreckt viele Menschen ab. Zudem ist das zu erwartende Gehalt wie erwähnt nicht allzu hoch, sofern keine Weiterbildungen vorgewiesen werden können. Selbstverständlich ist dies jedoch vom Arbeitgeber abhängig.

Sicherlich spielt auch eine Rolle, dass die Anforderungen an Bewerber sehr hoch sein sollen. Die Tatsache, dass so mancher Arbeitgeber die Lebensumstände prüft und Gesundheitstests durchführt, wird nicht von allen akzeptiert. Auch hier sollte jedoch betont werden, dass nicht überall solch umfangreichen Anforderungen gelten, eine gewisse Fitness beispielsweise aber in manchen Fällen durchaus gegeben sein muss.

Dennoch – all das verschärft den Fachkräftemangel, der ohnehin aufgrund des demografischen Wandels entsteht.

Wer trotzdem in diese interessante Branche einsteigen möchte, könnte gerade wegen des Fachkräftemangels heute einen Vorteil haben. Dabei sei immer an die Relevanz von Fortbildungen gedacht, um sich behaupten zu können.

Fazit

Die Securitybranche – unterschätzt und doch so spannend. Wie in den meisten Berufen gilt auch hier, dass Fort- und Weiterbildungen das A und O sind. Sie dienen nicht nur zu Gehaltssteigerung, sondern auch dazu, mehr Aufgaben und somit weitere Verantwortung zu übernehmen. Da immer mehr qualifizierte Fachleute gesucht und benötigt werden und der Fachkräftemangel sich noch verschärfen wird, sollte dies das Ziel sein. So kann nachhaltig die berufliche Zukunft gesichert werden.

In jedem Fall haben die Beschäftigten der Branche diverse Möglichkeiten, sich im Rahmen von Fortbildungen neues Wissen anzueignen.

Beitragsbild: lacarabeis@pixabay.com – security-79397_1280