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Ratgeber: Pflichtequipment in der Sicherheitsbranche

Sicherheitsunternehmen sorgen in vielen Bereichen für Sicherheit. Das Tätigkeitsfeld ist dabei breit gefächert. In allen Tätigkeitsfeldern brauchen Sicherheitsmitarbeiter die richtige Ausrüstung. Lesen Sie mehr über das Equipment von Sicherheitsmitarbeitern.

Welche Ausrüstung brauchen Sicherheitsmitarbeiter?

Mitarbeiter von privaten Sicherheitsdiensten brauchen je nach Bedarf und Auftrag unterschiedliche Ausrüstungsgegenstände. Sicherheitspersonal für die Personenkontrolle am Flughafen benötigt andere Ausrüstungsgegenstände als ein Objektschützer, um Sicherheit zu gewährleisten. Grundlegend sollten Sie sich als Sicherheitsmitarbeiter bei der Wahl und Angemessenheit der Ausrüstung an erfahrene Kollegen orientieren. Sie sollten sich außerdem an die Vorgaben Ihres Chefs oder Ihres Unternehmens halten. Die folgende Liste von Ausrüstungsgegenständen beansprucht keine Vollständigkeit und garantiert Ihnen auch keine absolute Sicherheit. Keine Ausrüstung der Welt ersetzt eine gute Ausbildung zum Sicherheitsmitarbeiter, eine ordentliche Kampfsportausbildung und einen wachsamen Geist. Die folgenden sechs Punkte beschreiben Ihnen die wichtigsten Punkte zum Equipment.

1. Die Bekleidung

Die Bekleidung von Sicherheitsmitarbeitern spielt hinsichtlich mehrerer Aspekte eine wichtige Rolle. Erstens soll sie das Sicherheitspersonal eindeutig als solches identifizieren und von anderen Sicherheitsdiensten abgrenzen. Zweitens sollte die Bekleidung schlicht gehalten werden und einheitlich gehalten sein. Drittens soll sie funktional und belastungsfähig sein. Sicherheitsmitarbeiter geben sich durch Aufnäher, Bestickungen oder Drucken mit dem Schriftzug „Security“ eindeutig als Sicherheitspersonal zu erkennen. Beim Kauf von Bekleidung sollte darauf geachtet werden, dass die sichtbaren Kleidungsstücke, wie T-Shirts, Pullover und Jacken, diesen Schriftzug tragen. Dazu gehören auch Kopfbedeckungen wie Mützen oder Basecaps.

Einige private Sicherheitsdienste geben zusätzlich noch vor, den eigenen Firmennamen auf der Kleidung zu tragen. Die Erkennung als Sicherheitsdienst erleichtert es Betroffenen schnell zu erkennen, an wen sie sich bei einem Problem wenden können. Außerdem wollen Sicherheitsdienste möglichst einzigartig sein, damit sie öfter gebucht werden. Es ist deshalb wichtig, dass sie sich von anderen Sicherheitsdiensten abgrenzen. Außerdem sollten sie nicht mit der Polizei, dem Ordnungsamt oder anderen staatlichen Sicherheitsdiensten verwechselt werden.

Die Bekleidung solle in einer schlichten Farbe, meistens wird schwarz verwendet, gehalten werden und nicht großartig auffallen. Wenn Sie mit einer blau-grünen Jacke und pink-gelben Hosen auf der Arbeit auftauchen, bekommen Sie vielleicht für einen Moment viel Aufmerksamkeit, aber im Arbeitsalltag werden die knalligen Farben Ihnen die Arbeit eher erschweren. Sie fallen dadurch auf und können schneller ausfindig gemacht werden. Das ist für einen Sicherheitsmitarbeiter eher von Nachteil.

Zwar ist es wichtig von Hilfesuchenden schnell gefunden zu werden, aber mögliche Täter sollten Sie beim Eingriff nicht so schnell kommen sehen. Meistens bekommen es Besucher einer Veranstaltung mit, dass ein Sicherheitsdienst anwesend ist. Da sollten Sicherheitsmitarbeiter nicht weiter auffallen. Es kommt hinzu, dass Sie und Ihre Kollegen einheitlich gekleidet auftreten sollten. Das stärkt Sie als Team nach innen und nach außen. Es erweckt zudem einen seriösen Eindruck, flößt Respekt ein oder bietet Hilfesuchenden einen Anlaufpunkt.

Funktionalität und Strapazierbarkeit

Die Bekleidung sollte funktional und strapazierbar sein. Das schließt die Witterungsbedingungen am Einsatzort und die Belastung im Dienst mit ein. Wenn Sie im Sommer mit einer langen Hose und einer Winterjacke vor dem Eingang eines Festivals stehen und Besucher kontrollieren, werden Sie schnell ins Schwitzen geraten. Das gleiche gilt für die anderen Jahreszeiten. Es ist wichtig die eigene Bekleidung gemäß der Witterungsbedingungen auszuwählen. Sicherheitsmitarbeiter arbeiten oft außerhalb geschlossener Räume. Im Sommer werden Sie eher in kurzen Hosen, T-Shirt, Sonnenbrille und einer Basecap auftreten, um sich vor Überhitzung und der Sonneneinstrahlung zu schützen.

In stürmischen Zeiten werden Sie eher einen Windbreaker brauchen der Sie gleichzeitig vor Regen schützen kann. Im Winter benötigen Sie eher Wollsocken, einen Pullover und eine Winterjacke. Ihre Kleidung sollte besonders in Belastungssituationen nicht nachgeben. Wenn Sie grade dabei sind eine Konfliktsituation aufzulösen, und auf einmal ohne Hosen dastehen ist das mehr als unpraktisch. Es ist ratsam besonders reißfeste Kleidung zu kaufen. Außerdem sollten Sie sich gutes Schuhwerk besorgen, das Ihre Füße schützt und in dem Sie gut laufen bzw. rennen können.

Zusätzlich sollten Sie sich überlegen eine stichsichere Weste anzulegen. Viele Konfliktsituationen eskalieren schneller als gedacht. Ein Messer kann blitzschnell aus der Tasche gezogen und gegen Sie verwendet werden. Zudem sind Lederhandschuhe angemessen. Sie schützen Sie vor Verletzungen an den Händen, wenn Sie Taschen durchsuchen und hält Ihnen auch lästige Flüssigkeiten von der Hand ab. Ein Taschengürtel oder eine kleine Brusttasche sind praktisch für alle weiteren Dinge die Sie während des Dienstes benötigen. Generell können Sie darauf achten, sich Bekleidung mit vielen Taschen zu besorgen, damit Sie alles was Sie brauchen stets am Mann haben. Lesen Sie unten, was Sie noch alles gebrauchen können. Halten Sie sich hier auch an die Vorgaben Ihres Chefs oder Unternehmens.

Weiter zum Ratgeber: Security-Hosen

2. Verteidigungsmittel aller Art

Sicherheitsmitarbeiter sollten stets dazu in der Lage sein, sich und andere vor Angriffen zu schützen und zu verteidigen. Es ist manchmal nicht möglich sich rein körperlich zu wehren und durchzusetzen. Manche Gefährder lassen sich dadurch nicht beeindrucken oder schrecken nicht zurück. Es gibt eine große Vielfalt an Verteidigungsmitteln auf dem Markt. Das Wichtigste ist, dass Sie sich zunächst bei Ihrem Chef oder Unternehmen informieren sollten, welche Verteidigungsmittel erlaubt und legitim sind. Wenn Sie mit einer Waffe zum Dienst auftauchen, die gegen das Waffenschutzgesetz verstößt, droht Ihnen ein Jobverlust und eine Strafe. Weiterhin sollten Sie sich die Frage stellen: Ist dieses Verteidigungsmittel für meinen Dienst angemessen, um Sicherheit zu gewährleisten? Wenn Sie den Einlass einer Veranstaltung kontrollieren, brauchen Sie keine Schusswaffe. Sollten Sie ein gut ausgebildeter Personenschützer sein, brauchen Sie unter Umständen schon eine. Auch hier gilt das Prinzip der Situationsangemessenheit. Hier ist eine Liste mit gängigen Verteidigungsmitteln:

Abwehrsprays

Abwehrsprays sind einfach zu handhaben und effektiv. Ein zugelassenes Abwehrspray ist CS-Gas. Es ist in Notwehrsituationen für den Einsatz gegen Angreifer erlaubt. Ein Abwehrspray mit Weitstrahl eignet sich gut zur Verteidigung über eine größere Distanz. Es ist außerdem nicht so windanfällig wie ein Abwehrspray mit Breitstrahl. Ein Abwehrspray mit Breitstrahl ist bei einer Verteidigung auf eine kurze Distanz gegen mehrere Angreifer effektiv.

Schlagstöcke

Schlagstöcke oder Tonfas haben zwei Funktionen. Zum einen sollen sie durch ihr Aussehen abschrecken, zum anderen eignen sie sich gut für den Nahkampf. Schlagstöcke und Tonfas gibt es in verschiedenen Farben, Längen und aus verschiedenen Materialien. Schlagstöcke gibt es auch als Teleskopschlagstöcke. Manche Schlagstöcke haben Taschenlampen oder Abwehrsprays integriert.

Kubotan

Ein Kubotan hat eine Länge von bis zu 15 Zentimeter und besteht meist aus Aluminium oder Kunststoff. Der kurze Stab ist ideal zur Druckverstärkung. Wenn Sie jemanden am Boden festhalten müssen, können Sie mit dem Kubotan zusätzlichen Druck auf einen Nervendruckpunkt des Angreifers ausüben.

Elektroschocker

Ein Elektroschocker kann einen Angreifer schnell zur Vernunft bringen. Je nach Stromspannung und der Schockdauer kann ein Angreifer entweder kurzen Muskelkrämpfen ausgesetzt werden oder ihn zu Fall bringen. Beim Kauf von Elektroschockern sollte unbedingt das Waffengesetz beachtet werden. In den meisten Fällen sind solche Verteidigungsmittel nicht notwendig. Achten Sie beim Kauf von Verteidigungsmitteln darauf, dass sie legal sind und sie situationsangemessen verwendet werden.

Lesen Sie auch unsere Ratgeber zu anderen Selbstverteidigungsmitteln

3. Taschenlampen und Leuchtmittel

Dienste als Sicherheitsmitarbeiter dauern oftmals bis lang in die Nacht. Sie sollten sich deshalb eine ordentliche Taschenlampe zulegen, damit Sie auch Nachts einen vollen Überblick über die Situation haben können. Achten Sie beim Kauf von Taschenlampen auf die richtige Leuchtkraft (in Lumen angegeben). Mittlerweile sind auch energiesparende LED-Taschenlampen erhältlich. Je nach Einsatzgebiet und Anwendung variiert der Bedarf an Leuchtkraft Ihrer Taschenlampe. Bei einer einfachen Personenkontrolle reicht eine Taschenlampe mit 100 Lumen für eine Ausweiskontrolle aus. Wenn größere Plätze überwacht werden sollen, eignet sich eine Taschenlampe mit 500 Lumen eher dazu, sie hat eine größere Strahlreichweite. Taschenlampen sind mit einer Leuchtkraft von bis zu 4.000 Lumen auf dem freien Markt erhältlich. Sie haben eine Reichweite von bis zu 300 Metern. Diese Taschenlampe wäre für größere Flächen geeignet. Achten Sie beim Kauf auf ein robustes Gehäuse. Die Taschenlampe begleitet Sie stets im Dienst. Sie sollte am besten wasserabweisend sein, nicht viel wiegen und zur Not auch als Waffe eingesetzt werden können. Taschenlampen können über Blinkcodes auch als Kommunikationsmittel zwischen Sicherheitsmitarbeitern verwendet werden. Vergessen Sie die Ersatzbatterien nicht. Andere Leuchtmittel wie Knicklichter erleichtert es Kollegen Sie in unübersichtlichen Situationen schnell zu erkennen.

4. Kommunikationsmittel

Als Sicherheitsmitarbeiter sollten Sie stets mit Ihren Kollegen im Kontakt stehen, damit Sie schnell Verstärkung rufen oder Ihren Kollegen zur Hilfe eilen können. Kommunikation ist beim gemeinsamen Dienst das A und O. Vor allem, weil nicht alle Sicherheitsmitarbeiter an derselben Stelle eingesetzt werden. Funkhandys, oder Walkie-Talkies, bieten eine kostengünstige Möglichkeit die Kommunikation zwischen Ihnen und Ihren Mitarbeitern sicherzustellen. Der Vorteil bei Funkhandys ist, dass keine Gebühren anfallen, sie eine lange Akkulaufzeit haben, eine eigene Frequenz eingestellt werden kann und letztlich in Echtzeit miteinander kommuniziert werden kann. In Konfliktsituationen ist eine schnelle und reibungslose Kommunikation, zur Abstimmung untereinander, enorm wichtig. Funkhandys gibt es auch in der Ausführung mit Ohrsteckern. Das hat den Vorteil, dass Sie das Funkhandy nicht ständig in der Hand halten müssen und die Hände frei haben. Als Sicherheitsmitarbeiter sollten Sie außerdem stets ein Mobiltelefon mit sich führen, falls jegliche andere Kommunikationstechnik mal versagen sollte oder Sie einen Notruf abgeben müssen. Neben herkömmlichen Kommunikationsmitteln können auch Taschenlampen oder Trillerpfeifen dazu genutzt werden, um auf sich aufmerksam zu machen.

5. Equipment zur Dokumentation

Jede Konfliktsituation birgt im Nachhinein das Risiko, dass die Konfliktparteien sich gegenseitig Beschuldigen. Die Erinnerung spielt so manchem nach einer adrenalingeladenen Situation im Nachhinein einen Streich. Als Sicherheitsmitarbeiter können Sie vorbeugen und sich Equipment zur Dokumentation zulegen. Dazu gehört eine Digitalkamera, ein Notizblock und Stift und eventuell eine Personenkamera. Mit einer Digitalkamera können Sie beispielsweise Sachbeschädigungen dokumentieren. Selbst in Konfliktsituationen können Sie oder ein Kollege Angreifer oder den Sachverhalt dadurch dokumentieren. Ein Notizblock und ein Stift sind immer nützlich. Beides brauchen Sie nicht nur nach Konfliktsituationen, um den Tathergang detailgetreu aufschreiben zu können, zu diesem Zeitpunkt ist die Erinnerung noch am frischesten, sondern Sie können auch eine Personenstrichliste am Eingang eines Festivals führen. In manchen Fällen tragen Sicherheitsmitarbeiter eine Personenkamera. Sie wird unauffällig am Mann montiert und dokumentiert den ganzen Abend.

6. Rettungsmittel

Sie sollten als Sicherheitsmitarbeiter stets wissen, wo sich ein Erste-Hilfe-Kasten und ein Feuerlöscher befinden. Der Erste-Hilfe-Kasten dient nicht nur zur Erstversorgung von verletzten Gästen, sondern kann unter Umständen einem Mitarbeiter zugute kommen. Auf manchen Veranstaltungen fragen Gäste das Sicherheitspersonal nach einer medizinischen Erstversorgung. Im Erste-Hilfe-Kasten finden Sie alles, was Sie zur Versorgung von Wunden, Schnitten und verstauchten Knöcheln brauchen. Feuerlöscher sollten am Einsatzort strategisch günstig positioniert werden. Es ist unerlässlich, dass alle Mitarbeiter darüber informiert werden. Sollte irgendwo ein Feuer ausbrechen, können Sie als Sicherheitsmitarbeiter schnell zur Stelle sein und das Feuer eindämmen. Der Erste-Hilfe-Kasten und ein Feuerlöscher ersetzen jedoch nicht den Rettungsdienst oder die Feuerwehr. Aber dafür haben Sie ja ein Mobiltelefon dabei.

Fazit

Die richtige Ausrüstung spielt eine wichtige Rolle beim Dienst eines Sicherheitsmitarbeiters. Sie hilft ihm dabei Sicherheit zu gewährleisten und erleichtert ihm den Dienst. Bei der Ausrüstung sollte auf Situationsangemessenheit geachtet werden. Trotzdem sollten Sie bei Ihrem Dienst stets wachsam und gut vorbereitet sein. Kein Equipment ersetzt einen guten Teamgeist oder eine anständige Ausbildung.